Colin Archer 1832 - 1921
Colin Archer wurde 1832 als Sohn schottischer Eltern in Larvik, Norwegen, geboren. Nach seiner Schulzeit mit 16 Jahren arbeitete er auf einer kleinen, lokalen Werft. 1850 wollte er nach Australien auswandern. Jedoch seine Reise führte nach Panama und von dort nach Norden, wo er 2 Jahre als Goldsucher sich versuchte. 1852 ging es dann weiter nach Hawai. Hier hatte einer seiner Brüder eine Farm. Nach kurzem Aufenthalt segelte er dann weiter nach Australien wo Brüder von ihm eine Schafsfarm betrieben. Hier arbeitete er eine Zeit lang. Doch 1861 kehrte er wieder nach Hause zurück. Hier entdeckte er wieder seine Liebe zur See und begann kleine Boote zu konstruieren und zu bauen. Seine Kenntnisse erwarb er sich in einem “Selbststudium”. Nach einigen Jahren war er weit über die Landesgrenzen bekannt. Die Erfolge seiner Rettungsboote machten ihn zu einer bekannten Persönlichkeit. Sein berühmtestes Werk war wohl die “FRAM” mit der Fridtjof Nansen 1893 seine etwas missglückte Polarexpedition unternahm. Die Fram war ein hölzerner Dreimaster, 39 m lang, 11 m breit, 4,7 m Tiefgang und eine Verdrängung von ca. 800 t. Das Schiff hatte einen ungewöhnlich runden, dreifach beplankten und mehrfach verstärkten Rumpf. Es sollte sich wenn die Eismassen dagegen drückten herausheben um so die Zerstörung zu vermeiden. Nansen hatte nämlich vor sich im Packeis einfrieren zu lassen und mit der Drift näher an den Pol zu gelangen. Nach 22 Monaten setzte Nansen jedoch die Reise zum Pol mit Hundeschlitten fort, da die Fram wohl nie den Pol erreicht hätte. Die Fram landete auf Franz Josef Land und wurde 1896 geborgen. Heute kann die Fram in Oslo im Schiffahrtsmuseum besichtigt werden. Da das Schiff den Eismassen widerstanden hat, trug seine Konstruktion wesentlich zum Erfolg von Colin Archer bei. Archer Boots-Palette reichte von schnellen Yachten bis hin zu den Lotsen- und Rettungskuttern durch die er hauptsächlich bekannt wurde. Der spezielle Archer-Typ ist der weit ausladende Spitzgatter mit Kuttertakelung, auch gebaut als Fahrtenyacht, die sich für damalige Verhältnisse durch gute Geschwindigkeit und Seegängigkeit auszeichneten. Auch heute existieren noch einige seiner Yachten und von den Rettungskuttern gibt es auch ein paar Neubauten genutzt als Fahrtenyacht. - Aber auch als Modellbauobjekt sind seine Boote sehr beliebt.
Max Oertz wurde 1871 in Neustadt bei Lübeck geboren. Hier in Neustadt wurde seine Liebe zum Wassersport geboren und nach dem Abschluß seiner Schule mit Abitur ließ er sich an der technischen Hochschule in Berlineintragen. In Berlin wurde er auch Mitglied im Akademischen Seglerverein, was bedeutend zu seiner weiteren Entwicklung beitrug. Nach seinem Studium wurde er von dem Yachtkonstrukteur “Stahl” nach Petersburg eingeladen. Hier arbeitete er einige Jahre erfolgreich als Konstrukteur bis er 1896 nach Hamburg zurückkehrte und eine eigene Werft gründete. Diese Werft entwickelte sich durch seine Erfolge mit dem Bau von Rennyachten zu einer Weltbekannten Bootswerft. Auch legte Oertz großen Wert auf erstklassige Ausführung seiner Yachten. So wurde er auch beauftragt für den deutschen Kaiser die Schoner-Yacht METEOR IV und V zu konstruieren. Ebenso für Krupp die Rennyacht GERMANIA, die zu ihrer Zeit als eine der schnellsten und erfolgreichsten Schiffe galt. Aber auch kleine Schwert- und Kieljollen sowie jede Menge Fahrtenschiffe gehörten zu seinen Aufgabensgebieten. Nach dem Krieg 1918 widmete er sich auch dem Motorschiffsbau und er baute eine Reihe Fischereifahrzeuge. Auch einige Flugzeuge mit strömungsgünstigen, aerodynamischen, freitragenden, selbststabilisierenden V-förmigen Tragflächen gehörten zu seinen Erfindungen. Eine weitere Erneuerung waren die an seinen Wasserflugzeugen angebrachten stufenförmigen Schwimmer. Max Oertz konstruierte und baute eine vielzahl von Booten und seine Werke und weitere Erfindungen trugen in großem Maße zur Entwicklung im Yachtbau und Flugzeugbau bei. Doch es gibt auch mehrfach gebaute Modelle seiner verschiedenen Konstruktionen. So auch die Albatros von Gerd, ein ehemaliger Bau von Oertz der aber am Ammersee zur Yawl umgebaut wurde und einen neuen Namen erhielt.
Artur Tiller zählte zu den berühmten deutschen Schiffsbaukonstrukteure seiner Zeit. Seine Konstruktionen reichten vom Großschiffbau bis zur kleinen Modellrennyacht. Er wurde 1884 in Anklam geboren. Mit 15 Jahren, begann er eine Lehre bei der Schichau-Werft in Elbing und danach arbeitete er viele Jahre bei verschiedenen Werften unter anderem bei Blohm & Voss. Zuletzt bei der Werft von Fritz Noglo mit der er später nach Berlin zog.
In Berlin machte Tiller sich 1920 als Yachtkonstrukteur selbstständig. 1924wurde er Mitglied des Berliner Segler- Club (BSC). Viele seiner Entwürfe wurden zu diesem Zeitpunkt auf der Buchholz Werft realisiert, welche sich auf dem Gelände des BSC befand. Er hat Yachten aller Art entwickelt, meist Fahrtenyachten, aber auch Rennyachten, Jollen, Segelkanus und viele Motorboote aller Größen. Bedingt durch Inflation und wirtschaftliche Krisen der Weimarer Republik widmete er sich besonders den kleinen deutschen Klassen, wie die 35er und 45er. Diese waren zu der Zeit sehr beliebt. Insgesamt konstruierte er über 300 Yachten. Seine Entwürfe wurden nicht nur in Berlin gebaut, sondern auch auf anderen Werften und teilweise sogar im Ausland. Er selbst besaß den 1927 gebauten 8-Meter-Kielkreuzer „Kullerchen“und den Nationalen 40 m²-Seefahrtkreuzer „Hamburg“. Überhaupt war er nicht nur der Konstrukteur am Reißbrett. Er ließ es sich nicht nehmen, bei vielen der von ihm entworfen Boote selbst Trimm- und Probefahrten durchzuführen.
Tiller betätigte sich aber auch als Schriftsteller und veröffentlichte regelmäßig Artikel in der Zeitschrift „YACHT“. Er schrieb Bücher über Yachtbau, Wassersport, Segeln und brachte eine ganze Reihe von Heften mit Rissen über Modell-Segelyachten heraus.
Seeadler von Gerd Niephaus
Beim dem "Seeadler" handelt es sich um ein Modellregattaboot der freien Rennklasse C. Die freie Rennklasse C war eine nationale (deutsche) Klasse; sie folgte folgenden einfachen Regeln: Mindestgewicht 6 kg, größte Länge mindestens das 6,5 fache der größten Breite, Am Wind Segelfläche höchstens 0,5 qm. Der "Seeadler hat eine Länge von 161 cm, die größte Breite ist 24,8 cm, und das Gewicht ist ca. 7,3 kg. Der Bleikiel wiegt ca. 4,2 kg , der Tiefgang ist ca. 28 cm.
Spirit of Aloha von Frithjof Anders
Carla von Holger Klaus
Bei dem Modell handelt es sich um die „Carla“. Entwurf und Bauplan nach dem linearen Messverfahren durch Arthur Tiller aus dem Jahr 1921. Das Modell verfügt noch über einen Flieger und ein Großtopsegel.
Nach der Beschreibung in dem Buch Modelljachtbau und -Segeln handelt es sich vom Typ her um eine Rennjacht. An Klassengrößen gibt es die 3 kg, 5 kg und 7 ½ kg Klasse. Wobei die Carla in die 5 kg Klasse fällt und als Kutter mit zwei Vorsegeln getakelt wurde = Leichtwettergestell. Für mittlere Windgeschwindigkeiten ist eine Sloptakelage mit einem Vorsegel, evt. eine Houaritakelage mit einem Vorsegel vorgesehen. Für das Sturmgestell würde eine flache Gaffel anzuwenden sein, die parallel in Richtung des Vorstages verlaufen kann. Eine Segelklasse gibt es hier nicht, sondern es werden hier nur die Takelungen benannt z.B. Hoch-, Lugger-, Fledermausflügel- und Spriettakelung.
odelldaten: Länge über alles 1,440 m, Länge in der C.W.L. 0,940 m, Größte Breite 0,270 m, Breite in der C.W.L. 0,256 m, Größter Tiefgang 0,124 m,
Masthöhe 1,550 m, Größte Segelfläche 1,157 m²
Ocean- Fastnet-Race, America’s- Admiral’s Cup
Viel zu lesen, in jeder Menge Bücher und sonstigen Dokumentationen, gibt es über diese Segelwettbewerbe. Deutsche Segler wie Meteor- und Germania-Yachten gerieten da schon in Vergessenheit durch die Erfolge der Amerikaner um den America’s Cup. Doch hier spielte wohl zuletzt das Geld eine große Rolle, wie sonst konnte eine Nation die keine Meeresanbindung hat mit ihren Cat-Konstruktionen den America’s Cup gewinnen.
Von 1951 bis heute wurde der Admiral’s Cup ausgetragen. Er war einer der bedeutendsten Segelwettbewerbe für Hochseeyachten und galt auch als inoffizielle Weltmeisterschaft im Hochseesegeln.
Hier galten neue Vermessungsvorschriften, so konnten kleine und größere Boote gegeneinander antreten. Durch diese Regeln entstanden aber auch etwas kuriose Konstruktionen mit sehr leichten Rümpfen, geringen Wasserlinienlängen, Überhängen, großer Breite sowie riesige Segelflächen gemessen an der geringen Verdrängung. Nur durch den Gewichtsausgleich der Mannschaft auf der hohen Kante waren diese Boote segelbar. Doch gerade bei diesen Regatten konnten sich bei einigen Austragungen deutsche Boote durchsetzen. So kamen Namen wie Rubin, Pinta und Container zu Weltruhm. Die meisten dieser Boote wurden von dem Konstruktionsbüro Judel/Frolijk & Co gezeichnet. Damit konnten sich auch in neuerer Zeit wieder deutsche Konstrukteure einen Namen machen.
Erfolge der deutschen Boote: 1973 1.Platz, 1975 2. Platz, 1981 3.Platz, 1983 1.Platz, 1985 1.Platz, 1993 1.Platz, 1995 3. Platz, 1997 2. Platz
VOLVO Ocean-Race
ILLBRUCK Round the world chalenge 2001-2002
Mit der illbruck errang zum erstenmal ein deutsches Boot den Sieg. Am 8. Juni 2002 ging für sie nach 9 Monaten (123 Tage) die längste und spektakulärste Regatta der Welt von ca. 31600 Meilen in Kiel zu Ende. Diese Strecke wurde in 9 Etappen gesegelt, wobei die längste Etappe über 7000 Meilen ging. Hierbei wurden die Crews von arktischer Kälte, Tropenhitze und Tornados durchgeschüttelt. Aber es gab auch rühmliches, so wurde ein neuer Rekord von 484 Meilen in 24 Stunden aufgestellt. Das Ocean-Race war auch ein großes Medien-Spektakel, von der Werbung gesponsert, konnte das Rennen von Hubschraubern aus gefilmt, im Internet verfolgt werden. Aber auch vom Deutschen Institut für Meereskunde wurde das Rennen zu Forschungszwecke genutzt. So waren am Rumpf der illbruck mehrere Sensoren angebracht, deren ständige Messungen per Satellit weiter gegeben wurden.
Für die Firma Illbruck war der Sieg ein grandioser Erfolg, passend zur Firmen Ideologie:”Perfornance wins”. Denn nur in einer Generation schaffte es Willi Illbruck vom Ein-Mann-Betrieb zum Weltruhm. Angefangen hat die erfolgreiche Seglerfamilie 1952 mit dem Kanu auf der Sieg - und 1967 war die erste PINTA am Start. Bei der Namensgebung stand die historische PINTA von Columbus Pate. Dieses Schiff war damals als schnelles Schiff bekannt. Ihre Nachfolgerinnen machten ihrem Namen auch alle Ehre, denn die Pintaerfolge blieben nicht aus. Zweiter Platz bei der ersten Admiral’s- Cup Teilnahme. Die zweite PINTA nahm unter anderem Namen beim Round the World Race 1977 / 78 teil. 1983 Gewinner des Admiral’s Cup mit den Booten OUTSIDER und SABRINA. Danach reite sich Sieg auf Sieg und so wurde 2001 eine der größten Herausforderungen angenommen - das Volvo Ocean Race. Nach dem Entwurf des Americaners Bruce Farr wurde 2001 in Leverkusen im eigenen Betrieb eine VO 60 gebaut. Als Hersteller von Schaumstoffen war der Illbruck-Betrieb dafür geradezu ideal. Doch für den Bootsbau wurden Fachleute aus verschiedenen Ländern angeheuert. Und der Erfolg gab ihm recht!
Durch Kontakte mit der Firma illbruck und dem Institut für Meereskunde, für das ich ein möglichst vorbildähnliches Segel angefertigt habe für ein Demonstrationsmodell, habe ich diverses Bildmaterial erhalten, was mich später dazu verleitet hat, selbst ein segelfähiges Modell zu bauen. Hierüber habe ich aber schon an anderer Stelle berichtet. Siehe hierzu www.sailmodell.de
Sicherlich ein Riß, der auf höchste Geschwindigkeit ausgelegt ist, mit einer recht ungewöhnlichen Form. Das Unterwasserschiff ist sehr kleinflächig, das Vorschiff sehr scharf, das Verdrängungsvolumen nur so groß wie nötig. Die große Breite wurde zur Stabilität und Aufnahme der Wassertanks genutzt.
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